Grundwissen
Autoimmunerkrankungen & Multiple Sklerose
Autoimmunerkrankungen
Autoimmunerkrankungen nehmen stetig zu und sind mittlerweile nach Herz-, Kreislauf- und Tumorerkrankungen in der Schweiz die dritthäufigste Erkrankung. Es gibt 80 bis 100 verschiedene Autoimmunerkrankungen – eine davon ist Multiple Sklerose.
Eine Autoimmunerkrankung führt zu einer Fehlsteuerung des Immunsystems, wobei körpereigene Abwehrmechanismen fälschlicherweise körpereigenes Gewebe, Zellen und Organe angreifen und chronische Entzündungen verursachen.
Wie entstehen Autoimmunerkrankungen?
Eine Schlüsselrolle im Immunsystem nehmen spezielle weisse Blutkörperchen ein, die sogenannten T-Lymphozyten. Diese durchlaufen während der Kindheit in der Thymusdrüse eine Art „Ausbildung“, in der sie lernen, körpereigene von körperfremden Strukturen zu unterscheiden. Dabei kommt es zur Ausbildung einer sogenannten Immuntoleranz. Das heisst: Das Immunsystem ist „tolerant“ gegenüber seinen eigenen Körperstrukturen und erkennt diese als „körpereigen“ an. Ein gesunder Organismus entsorgt auftretende „fehlgeleitete T-Lymphozyten“. Bei einer Autoimmunerkrankung kann der Körper die „fehlgeleiteten T-Lymphozyten“ nicht mehr oder nur unzureichend entsorgen und der Abwehrmechanismus richtet sich gegen körpereigenes Gewebe.
Organspezifische Autoimmunerkrankungen bilden Autoantikörper (AAk) nur gegen ein bestimmtes Organ wie zum Beispiel:
- Hashimoto Thyreoditis bildet AAk gegen Schilddrüsengewebe
- Basedow bildet AAk gegen TSH-Rezeptoren der Schilddrüse
- Colitis ulcerosa, M. Crohn bilden AAk gegen Darmschleimhaut
- Diabetes mellitus Typ 1 bildet AAk gegen Inselzellen der Bauchspeicheldrüse
- Myasthenia gravis bildet AAk gegen Acetylcholin-Rezeptoren an motorischen Endplatten
- Multiple Sklerose bildet AAk gegen die Myelinscheide der Nervenfasern
u.a.
Systemische Autoimmunerkrankungen richten Autoantikörper (AAk) gegen das gesamte System wie zum Beispiel:
- Rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis, „Gelenkrheuma“)
- Arteriosklerose
- Lupus erythematodes (SLE) (Reaktionen gegen zahlreiche Organe)
- Polymyositis (Entzündung der Muskulatur)
- Sjögren-Syndrom (AAk gegen exokrine Drüsen)
- Sklerodermie (Bindegewebsverhärtung von Haut, Gefässen und inneren Organen)
u.a.
Trotz intensiver Forschung sind die genauen Ursachen von Autoimmunerkrankungen noch nicht hinreichend geklärt. Wir gehen davon aus, dass es erst durch das Zusammenwirken verschiedener Faktoren zu einer Störung des immunologischen Gleichgewichts kommen und damit einen Autoimmunprozess auslösen kann.
Zu den Ursachen zählen wir:
- exogene Faktoren:
– Viren, Bakterien, Parasiten
– Umweltschadstoffe wie Schwermetalle, Xenohormone wie Plastikstoffe, Pestizide, Insektizide, Weichmacher etc.
– Medikamente, Impfungen
– Chronische Entzündungsprozesse im Zahn-Kiefer-Bereich
– Stress
– Nikotin
- Genetische Faktoren (HLA assoziierte Erkrankungen wie zum Beispiel M. Bechterew)
- Begleiterkrankung von Krebs
- Schwangerschaft (während der Schwangerschaft liegt eine immunologische Ausnahmesituation vor)
- Gestörte Regulation des Immunsystems wie zum Beispiel bei Nahrungsmittelintoleranzen, Leaky gut, Allergien
Unser Ansatz bei Autoimmunerkrankungen
Durch eine umfangreiche Diagnostik finden wir heraus, welche Störfaktoren auf das Immunsystem einwirken. Dazu arbeiten wir mit:
- Labordiagnostik unter anderem Autoantikörper, Entzündungsparameter, Virus-/Parasitenbelastung, Schwermetallbelastung, Xenohormone, Darm-Check, Nahrungsmittelintoleranzen, Allergien u.a.
- Thermographie zum Aufspüren von Blockaden
- Herzfrequenzvariabilität (HRV) zum Eruieren der aktuellen Stresssituation
- Panoramaaufnahme der Zähne plus Zahnarztkonsultation zum Ausschluss entzündlicher Zahn-Kiefer-Prozesse
- Dunkelfeld zur Bestandsaufnahme des inneren Milieus
- Global Diagnostic (Vitalfeldmessung)
Unser therapeutisches Vorgehen bei Autoimmunerkrankungen
Unsere Therapieansätze bei Autoimmunprozessen sind langfristig zu sehen und richten sich nach den Testergebnissen. Da Autoimmunprozesse durch mehrere Faktoren beeinflusst werden, kommen unterschiedliche Therapieverfahren zum Einsatz:
- Colon-Hydro-Therapie mit Leberentgiftung
- DMPS- und Ausleitungsinfusionen plus orale Medikation
- Infusionstherapie (bei oxidativem/nitrosativem Stress, bei Mitochondriopathie, bei Vitaminmangelzuständen u.a.)
- Neuraltherapie
- Hyperthermie
- Zahnsanierung
- Ernährungsumstellung nach Austestung
Multiple Sklerose (MS)
Zu den organspezifischen Autoimmunerkrankungen gehört Multiple Sklerose (MS), auch unter dem Namen Encephalomyelitis disseminata bekannt. MS ist durch eine chronische Entzündung des zentralen Nervensystems (ZNS) im Gehirn und Rückenmark gekennzeichnet. Die Entzündung führt zu einer teilweisen Zerstörung der Markscheide, auch Myelinscheide genannt. Diese besteht aus Fetten und Eiweissen und umhüllt die Nervenfasern wie eine „Isolierschicht“. Sie schützt die Nervenfaser, sorgt für ihre Ernährung und das schnelle Weiterleiten der Nervenimpulse über das Rückenmark in den restlichen Körper. Doch nicht nur die Markscheide, sondern auch die Nervenfasern selbst können mehr oder weniger stark geschädigt werden. Sie können dann die elektrischen Impulse nicht mehr störungsfrei zwischen den verschiedenen Nervenfasern und den Körperzellen, wie beispielsweise den Muskelzellen, weiterleiten.
Das führt zu:
- Störung der Körpermotorik
- Störung der Körperempfindungen (Sensorik) und
- vielfältigen anderen Symptomen wie:
- Sehstörungen
- Fatigue
- Depressionen
- Blasen- und Darmstörungen
- reduzierte geistige Leistungsfähigkeit und vieles mehr
Der Verlauf der MS kann sich unterschiedlich gestalten. Zum einen gibt es einen schubförmig remittierenden Verlauf. Dabei bleibt der Erkrankungszustand zwischen den Schüben gleich. Während des Schubes verschlechtern sich aber die bestehenden Symptome. Zum anderen gibt es den chronisch progredienten Verlauf. Beim primär chronisch progredienten Verlauf besteht von Anfang an eine schleichende Verschlechterung der Symptome. Ein sekundär chronisch progredienter Verlauf kann nach einer längeren Phase des schubförmigen Verlaufs eintreten. Nicht umsonst wird MS auch als Krankheit mit tausend Gesichtern bezeichnet.
Unser Ansatz bei Multiple Sklerose (MS)
Aus Erfahrung wissen wir, dass mehr Frauen als Männer an MS erkranken und der Beginn der Erkrankung überdurchschnittlich häufig im frühen Erwachsenenalter zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr liegt. In der Regel kommen Patientinnen und Patienten schon mit der Diagnose MS zu uns und möchten wissen, wie sie die Erkrankung aufhalten und das Allgemeinbefinden verbessern können.
Gemeinsam mit der Patientin, dem Patienten finden wir heraus, welche der folgenden Stör- und Risikofaktoren vorliegen und wie wir diese positiv beeinflussen können:
- erhöhte Viruslast, insbesondere Epstein-Barr-Virus, Herpes-Virus
- Bakterien, insbesondere Chlamydien
- Schwermetalle, insbesondere neurotoxische wie Quecksilber, Blei, Cadmium, Arsen
- Xenohormone wie Plastikstoffe, Pestizide, Insektizide, Weichmacher etc.
- gestörte Entgiftungsfunktion (Genpanel Detox)
- störende Zahnmaterialien wie Amalgam, Gold, Titan u.a. und/oder chronische Entzündungsprozesse wie beispielsweise Kieferostitis/NICO
- Medikamente, Impfungen
- Nitrosativer Stress / Mitochondriopathie
- u.a.
Unser therapeutisches Vorgehen bei Multiple Sklerose (MS)
Unser therapeutisches Vorgehen richtet sich nach den Testresultaten. Die am häufigsten angewandten Therapien sind:
- körperliche Stabilisierung (Aufbau-, Mitochondrien-, Phosphatidylcholin-, Muskel-Nerven-Infusionen u.a.) plus Orthomolekulare Therapie
- Entgiftung und Ausleitung: Colon-Hydro-Therapie, Entgiftungsinfusionen (DMPS/EDTA/Ausleitungsinfusionen)
- Zahnsanierung
- Physikalische Therapien
- Psychotherapeutische Intervention
- Neuraltherapie (Schmerztherapie / Störfeldtherapie)
- Hyperthermie (u.a. zur Senkung der Viruslast, Anregung Entgiftung)
- Ernährungstherapie
- u.a.
Uns ist es wichtig, Patientinnen und Patienten mit MS in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Neurologen langfristig therapeutisch zu begleiten. Unser Ziel ist es, den Krankheitsverlauf aufzuhalten, den Allgemeinzustand zu stabilisieren und die Lebensqualität durch das Ausschalten von Stör- und Risikofaktoren zu verbessern.