Welche Rolle spielen unsere Hormone bei Stress?

von | 28. September 2022

Jeder kennt das: anhaltender Stress am Arbeitsplatz, viele unerledigte Dinge im Haushalt, sprießendes Unkraut im Garten, aufmüpfige pubertierende Kids, finanzielle Belastungen durch Hausbau, Erwartungen von Seiten des Partners und so weiter. Und unter all der Stressbelastung kann es dann zu Symptomen wie Herzrasen, Schlafstörungen, Übelkeit, Konzentrationsstörungen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Energielosigkeit und mehr kommen.

In diesem Artikel möchten wir Sie darüber informieren, welche Auswirkungen Stress auf unseren Hormonhaushalt hat und wie stressbedingte Krankheiten in der Alpstein Clinic mittels bioidenten Hormonen therapiert werden können.

Was passiert unter Stress in unserem Körper und was haben
unsere Hormone damit zu tun?

Schauen wir uns den hormonellen Regelkreis in unserem Körper an, so könnte man diesen sehr vereinfacht mit dem Aufbau eines Fußballteams sowie dem Ablauf eines Fußballspiels vergleichen.

Um in einem Fußballspiel auf eine heikle Stresssituation reagieren zu können, braucht die Fußballmannschaft zwei Möglichkeiten der Stressbewältigung.

Möglichkeit Nummer 1
Sofortreaktion der Stressbewältigung

Bei der Sofortreaktion unter erhöhtem Stress werden bestimmte Hirnregionen, u.a. die Amygdala, aktiviert. Dabei kommt es zu einer Aktivierung des sympathischen Nervensystems. Das aktivierte sympathische Nervensystem stimuliert das Nebennierenmark, was dann zur direkten Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin führt. Unter der Adrenalinausschüttung kommt es sofort zu einer gesteigerten Reaktionsbereitschaft mit erhöhter Aufmerksamkeit und Muskelaktivität sowie Angriffsverhalten. Dabei steigen die Herzfrequenz und der Blutdruck an. Ebenfalls schnellt der Blutzucker in die Höhe, so dass die Muskelzellen besser mit Energie versorgt sind. Somit kann die Fußballmannschaft sofort auf den Angriff des Gegners reagieren.

Möglichkeit Nummer 2
Langsamerer Weg der Stressbewältigung

Bei dem etwas langsameren Weg der Stressbewältigung informiert die Amygdala parallel zur Sofortreaktion der Stressbewältigung

Den Fußballtrainer:

Dieser stellt in unserem Beispiel unseren Hypothalamus dar, eine wichtige Schaltzentrale im Bereich unseres Zwischenhirns, wo unsere Emotionen wie Wut, Ärger oder Angst sitzen. Unsere Schaltzentrale für Emotionen schüttet das Steuerungshormon CRH (Corticotropin-Relasing-Hormon) aus. Über diese CRH Ausschüttung informiert der Fußballtrainer den Mannschaftskapitän, dass der Gegenangriff hochkocht.

Der Mannschaftskapitän:

Also in diesem Fall unsere Hypophyse (Hirnanhangsdrüse im Zwischenhirn) -reagiert auf die vermehrte CRH-Ausschüttung sofort mit einer vermehrten Ausschüttung eines weiteren Steuerungshormons, des ACTH (Adrenocorticotropes Hormon), um damit die Alarmbereitschaft bei der Mannschaft zu unterstreichen.

Die Mannschaft:

Stellt in diesem Fall unsere Nebenniere dar – bestehend aus 2 Anteilen:

Einmal aus den Verteidigern und Mittelfeldspielern: in unserem Fall die Nebennierenrinde, welches durch die vermehrte Anflutung von ACTH mit der Hormonausschüttung von Cortisol, aber auch Aldosteron und DHEA beginnt.

Und zum anderen aus den Stürmern: in diesem Fall dem Nebennierenmark. Das Nebennierenmark hat bereits unter der Sofortreaktion der Stressbewältigung vermehrt Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet und ist schon im vollen Gange mit der Stressbewältigung durch das bereits gestartete Angriffsverhalten.

Somit unterstützen die Verteidiger und Mittelfeldspieler – unsere Nebennierenrinde – die unter voller Adrenalinausschüttung stehenden Stürmer durch eine erhöhte Ausschüttung von Cortisol, da eine zu langanhaltende Hochregulierung durch das Adrenalin ungünstige Folgen für den Körper haben kann. Das Cortisol bewirkt gleichzeitig eine erhöhte und länger anhaltende Wachsamkeit, allerdings auf niedrigerem Niveau als unter dem Adrenalin.

Die Folgen wenn man die Signale des Körpers ignoriert

Hält der Stress über eine gewisse Zeit an, dann senden der Mannschaftskapitän, die Stürmer, Verteidiger und Mittelfeldspieler durch die anhaltende erhöhte Produktion der Stresshormone Adrenalin und Cortisol, ein Signal an den Hypothalamus – also an den Fußballtrainer – und signalisieren drohende Erschöpfung.

Daraufhin gibt der Fußballtrainer – der Hypothalamus – dem Mannschaftskapitän – der Hypophyse – das Signal die Ausschüttung der Stresshormone zu reduzieren. Der Mannschaftskapitän signalisiert wiederum der Mannschaft „teilt eure Kräfte gut ein!“ und es kommt im günstigsten Fall zur reduzierten Ausschüttung der Stresshormone.

In diesem Fall wäre es sinnvoll nach dem Fußballspiel eine Pause einzulegen, um das Gleichgewicht der Hormone wieder herzustellen. Normalerweise haben wir Menschen eine sogenannte „eingebaute Stressbremse“, allerdings wird diese von vielen Menschen häufig immer wieder übergangen.

Wird nun trotz drohender Erschöpfung über einen längeren Zeitraum weitergespielt, dies Bild kann man nun auf alle Bereiche des Lebens übertragen, dann erschöpft sich die Nebenniere. In der Folge kommt es zu einem Absinken der Hormone wie Adrenalin, Cortisol und weiteren lebenswichtigen Hormonen wie DHEA, Testosteron u.a., was zum Beispiel beim Chronisch Fatigue Syndrom, Erschöpfungssyndrom, Burn out, um nur einige Krankheitsbilder zu nennen, der Fall ist.

Unser therapeutischer Ansatz mit bioidenten Hormonen

All diese sogenannten Neuroendokrinen Hormone wie Adrenalin, Cortisol, DHEA, Testosteron u.a. können wir in der Alpstein Clinic entweder im Speichel, Urin oder Blut messen und anhand der Höhe der Hormonwerte und der Balance zueinander, kann die Ausprägung der Belastungsstörung ausfindig gemacht werden.

Denn es macht einen therapeutischen Unterschied, ob eine akute, länger bestehende oder bereits eine chronische Belastungsstörung und damit eine Hormonimbalance beim Patienten vorliegt. Auf Grund der Laborergebnisse und der Symptomatik des Patienten erstellen wir in der Alpstein Clinic ein individuelles Therapiekonzept u.a. mit bioidenten Hormonen, um den hormonellen Regelkreis wieder in die Balance zu bringen. Dabei werden die bioidenten Hormone halbsynthetisch aus der Yamswurzel gewonnen und entsprechen exakt der gleichen Strukturformel unseren körpereigenen Hormonen, d.h. sie sind identische mit unseren körpereigenen Hormonen und nicht synthetisch hergestellt. Die Verschreibung der bioidenten Hormone kann in Kapsel- oder Cremeform erfolgen und die Dosierung wird individuell auf den jeweiligen Patienten zu geschnitten.

Sicherlich gehört zur Stressbewältigung auch ein individuell angepasstes Stressmanagement, die optimale Versorgung mit Mikronährstoffen, die Entlastung des Körpers von Schadstoffen um nur einige Punkte zu nennen. In der Alpstein Clinic erhalten sie eine umfassende Beratung, Diagnostik und Therapie, um das jeweilige Krankheitsgeschehen wie Burn out, Chronisch Fatigue Syndrom u. a. anzugehen.

Leiden Sie auch unter stressbedingten körperlichen Sympthomen oder einer Belastungsstörung? Dann melden Sie sich für unseren Stress-Checkup an und lassen Sie uns gemeinsam Ihren Hormonhaushalt wieder in ein Gleichgewicht bringen.