Wenn Stress, Sorgen und ungesunde Ernährung auf den Darm schlagen

von | 30. August 2019

Wer kennt es nicht; ein wichtiger und unangenehmer Termin steht an oder im Büro bleibt vor lauter Arbeit keine Zeit um in Ruhe essen zu gehen. Und schon meldet sich der Darm mit Bauchschmerzen, Blähungen oder unregelmässigem Stuhlgang von Verstopfung bis Durchfall. Kommt das immer wieder vor, so fällt sehr oft die Diagnose Reizdarmsyndrom.

 

Was versteht man eigentlich unter Reizdarm und was sind die typischen Symptome?

Häufig macht sich ein Reizdarm in Form von krampfartigen Bauchschmerzen, Blähungen, Blähbauch, Völlegefühl, Neigung zu Durchfall, Verstopfung oder beides im Wechsel bemerkbar. Ebenfalls ein Zeichen von Reizdarm kann ein wiederholtes Gefühl von unvollständiger Darmentleerung sein. Allerdings kann das Beschwerdebild von Patient zu Patient erheblich variieren und sich auch im Laufe der Zeit verändern. Wichtig ist aus diesem Grund das Gespräch mit der Ärztin resp. dem Arzt.

 

Die Behandlung von Reizdarm in der Alpstein Clinic

In der Alpstein Clinic dürfen wir viele Patienten mit dem Symptombild eines Reizdarms begleiten. Da bisher ein Test zur eindeutigen Diagnosestellung des Reizdarmsyndroms fehlt, werden in unserer Klinik eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt, um andere Darmerkrankungen auszuschliessen.

Nicht selten haben Patienten vorgängig bereits zahlreiche Untersuchungen wie z.B. Ultraschalluntersuchung des Bauches oder Magen- und Darmspiegelungen durchgeführt, welche jedoch kein eindeutiges Bild ergeben haben. Die Beschwerden konnten dadurch nicht behoben werden.

Mit speziellen Stuhl- oder auch Blutuntersuchungen zur Austestung von Intoleranzen gegen Nahrungsmittel, ist es uns dann meist gelungen, einen Schritt weiter zu kommen.

 

Eine Stuhluntersuchung kann Aufschluss geben

Bei der Diagnose des Reizdarms spielt die Stuhldiagnostik und die Austestung der Nahrungsmittelintoleranzen eine entscheidende Rolle. Denn häufig kann den Patienten erst dann optimal geholfen werden, wenn der Darm therapeutisch richtig unterstützt wird und die Ernährung nach Austestung umgestellt wird.

Folgende Parameter werden in der Stuhluntersuchung gemessen:

  • Die physiologische Bakterienflora gibt Aufschluss ob die dort vorhandenen Darmbakterien auch in ausreichender Menge vorliegen.
  • Werden Verdauungsrückstände im Stuhl nachgewiesen, so kann dies bedeuten, dass Nahrungsbestandteile im Darm nicht ausreichend aufgeschlossen werden. Der Körper kann daher nicht ausreichend mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt werden.
  • Bei der Messung der Bauchspeicheldrüsenenzyme wird erkannt, falls das Enzym zu wenig mit dem Stuhl ausgeschieden wird. Ist dies der Fall, dann kann der Körper die Nahrungsfette nicht optimal aufspalten und es werden vermehrt Fette im Stuhl ausgeschieden.
  • Bei einer Störung der Barrierefunktion der Darmschleimhaut kann es zu chronischen Entzündungen kommen, wie z.B. bei Morbus Crohn.
  • Die Entzündungswerte im Stuhl sind bei einer akuten, bakteriellen Infektion oder einer chronisch-entzündliche Darmerkrankung erhöht, nicht aber bei einem Reizdarmsyndrom.
  • Ist das Protein Zonulin im Stuhl erhöht, ist dies ein Nachweis für das Vorliegen eines Leaky-gut-Syndrom. Darunter versteht man eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut, was zu einer unterschwelligen Entzündung führt und bei zahlreichen Erkrankungen eine wichtige Rolle spielt.

All diese Werte zeigen die hohe Bedeutung einer umfangreichen Stuhlanalyse auf.